Die Meditation und ich. Entspannung rettet den Tag, eine erste Erkenntnis

Ich habe neulich mit Meditation angefangen.
Ich muss gestehen, dass ich schon immer Interesse an Meditation hatte. Dieses Interesse ist oder besser war jedoch von Hollywood-Filmen geprägt. Ich wusste also nie genau, was Meditation eigentlich ist oder was es für mich bedeuten kann.

Ein Moment der Ruhe. Großer Feldberg 2019 von Tobias Hartmann

Während einer Wanderung durch den Wald, hatte mir mein Cousin gezeigt, wie man mit Bäumen sprechen kann. Ich glaube wohl, dass ich erst mal ziemlich verdutzt geschaut habe. Allerdings ist dies auch eine Form der Mediation, bei der man sich an einen Baum lehnt. Ich sollte mich auf den Baum einstimmen, mich konzentrieren, mich beruhigen und wahrnehmen, wie sich der Baum bewegt und wie er sich anfühlt.

Ich muss gestehen, da ich zu diesem Zeitpunkt all dies nicht wertschätzen konnte oder geschweige denn irgendwas spüren konnte, war diese Übung zwar seltsam aber interessant, mehr jedoch nicht. Vor ein paar Tagen begann ich jedoch dem Thema Meditation eine neue Chance zu geben und mich mehr damit auseinanderzusetzen.

Mein aktueller Weg, Meditation zu erlernen, wurde angestoßen durch das Buch “ein guter Plan” und die App “7mind”. Ich bin noch sehr am Anfang, bei der dritten Übung. Doch habe ich gemerkt, dass 7 Minuten Meditation am Tag erstens untergebracht werden können und zweitens einen positiven Effekt haben.

Ich musste mich einfach nur darauf einlassen.

Bisher habe ich Abends meditiert. Dies führte dazu, dass ich etwas mehr Ruhe aufbauen konnte, die mich etwas besser einschlafen ließ. Unglaublich aber wahr und dies schon nach wenigen Übungen. Die Übungen drehten sich bisher um die Wahrnehmung des eigenen Körpers aber auch der Gedanken und Umgebung. So langsam verstehe ich, was mein Cousin mir versuchte zu zeigen.

Dienstagmorgen begann ich direkt nach dem Aufwachen mit der Arbeit, was sofort das Stresslevel in mir zum kochen brachte. Ich weiß nicht warum, ob es vielleicht die Aufgabe war, welche es auslöste oder etwas anderes, doch ich fing an im Kopf zu “Rennen”, hatte das Gefühl gehetzt zu werden. Ein weiterer Aspekt, der direkt das Stresslevel verstärkte, war das Wissen, dass die restliche Woche voller Termine sein wird.

Panik!

Eine interessante Beobachtung war, dass sich die Wahrnehmung meiner Termine stark veränderte, sobald ich im Kopf “Renne”. Es handelt sich aktuell um Termine wie Sport, Treffen mit Freunden, Geburtstage und Erledigungen, die ich gerne mache. Also durchweg positive, gar schöne Termine. Doch in diesen Momenten, wenn ich am “Rennen” bin, sind es nur noch Termine, stressige Termine, nervige Termine. Es sind Termine die Zeitdruck verursachen.

Ich “Renne” im Kopf der Zeit hinterher, mit der Gewissheit ich werde es nicht schaffen.

Das “Rennen” im Kopf wirkt sich natürlich auch auf meine Handlungen und meine Stimmung aus. Doch durch den Versuch, alles zu beschleunigen, mache ich es natürlich nicht besser. Alles was nicht schnell funktioniert, bringt meinen Kopf nur noch mehr in Rage. Ich bin sauer, weil ich verstehe, dass es so nicht laufen kann und enttäuscht, weil ich weiß, dass wenn ich ruhig bin, alles viel besser läuft. Das schlimmste daran ist, dass ich mir all diesen Stress selbst mache.

Es ist einfach, sich vorzustellen, dass meine Freundin aber auch Andere darunter leiden, nicht nur ich. Also falls jemand, der mich in dieser Phase kennt, diesen Artikel liest, so möchte ich Danke sagen und es tut mir leid.

Zurück zu Dienstag, normalerweise bin ich stundenlang in dieser Verfassung. Ich habe es bisher nie geschafft die Bremse zu ziehen, runter zu kommen, mich wieder zu fokussieren. Ich weiß nicht genau warum, aber durch die bisherigen Meditationen und die Frage meiner Freundin, warum ich wieder so zornig schaue, probierte ich aus, mich während der Fahrt mit der U-Bahn zu fokussieren. Ich erwartete wegen der unruhigen Umgebung nicht, dass es funktioniert, war aber überrascht, als es doch geklappt hat.

Auf dem Fußweg zur Arbeit, sagte ich noch zwei Mantra auf, welche mir gerade in den Sinn gekommen sind: “Wenn du ruhig und fokussiert bist, schaffst du deine Arbeit” und “Wenn du entspannt bist, kannst du einen tollen Tag verleben”.

Es hat geholfen, es hat mich beruhigt, mein Kopf und ich hörten auf zu “Rennen”.

Obwohl ich weiß, dass ich gestern noch viel zu tun hatte und noch etwas aufgekratzt war, empfinde ich eine gewisse Ruhe. Meine Termine realisierte ich wieder als schön und freute mich auf sie.

Wie geil ist das denn bitte! Ich konnte mich beruhigen und hatte damit die Chance auf einen tollen Tag.

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