Das ist ein Berg, der lässt sich nicht verändert PUNKT – Die Suche nach dem Glück

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Ich hatte gestern Morgen eine kleine Konversation über die stoische Lehre. Eine Lehre über Gleichmut. Es könnte zum Bespiel so aufgefasst werden:

„Versuche gar nicht erst zu ändern, was nicht änderbar ist. Konzentriere dich auf das, was änderbar ist.“

Spannend, denn wer definiert denn ob etwas änderbar ist und ob nicht? Was heißt denn Veränderung? Das Prinzip verstehe ich natürlich. Nur finde ich es etwas, sagen wir, eingeschränkt. Wenn ich zum Beispiel sage „ich bin nur glücklich wenn die Sonne scheint“, wäre das laut der stoischen Lehre wirklich unpraktisch. Die Sonne kann ich schließlich nicht ändern. Oder doch?

An der Stelle muss aber auch eine ganz andere Frage gestellt werden: was bin ich bereit zu tun, um etwas zu ändern. Klar, die Sonne selbst kann wohl keiner ändern. Sehrowohl könnte ich aber in ein Land, mit mehr Sonnenstunden, ziehen. Wäre ich dann glücklicher? Wäre ich bereit, einen so gravierenden Schritt zu gehen, oder würde ich es als nicht änderbar deklarieren. Dies birgt eine große Gefahr.

Am Ende definiere ich selbst, was nicht änderbar ist. Die stoische Lehre wird somit zur Falle und zur universal Ausrede. Zumindest wenn es so isoliert betrachtet wird, wie in diesem Gedankenauszug.

Und was sagen die Mönche?

Ich habe aus einem buddhistischen Meditationskurs etwas mitgebracht, was im Grunde ähnlich ist, aber doch verschieden. Die Welt ist nur so, wie du sie siehst. Alles ist subjektiv geprägt und daher kann man, durch die Veränderung der subjektiven Sichtweise, alles ändern. Am Beispiel von vorhin: „ich bin nur glücklich wenn die Sonne scheint“. Ich würde hier weder Sonne noch Standort ändern sondern meine Einstellung zum Wetter. Ich wäre dann bei jedem Wetter glücklich, weil nicht das Wetter entscheidend ist, sondern nur was in mir ist. Überhaubt kann ich mich durch diese Technik von allem Materiellen lossagen. Nicht der perfekte Morgen mit Sonne, Kaffee, Zeitung, etc. entscheided ob ich Glücklich bin. Meine Gedanken entscheiden ob ich Glücklich bin. Ein viel krasseres Beispiel ist Wut und Hass. Ein Meister dieser Technik kann sein selbst so justieren, dass keine Wut und kein Hass mehr aufkommen. Du willst also Sonne und Berge für dich ändern, dann ändere deine Gedanken. Der Fuchs wird jetzt sehr schnell den Bogen zur Achtsamkeit schließen und ist damit auf der richtigen Spur. Denn durch Achtsamkeit kann von allem, immer wieder, ein neues Bild geschaffen werden … Ich schweife ab.

Glück, ich bin Glücklich, was ist das eigentlich?

Ich möchte hier an dieser Stelle mit einem Zitat beginnen. Ein Zitat von dem sehr guten Freund, mit dem ich diese Unterhaltung führte:

Jeder Mensch hat etwas, was ich Glücksfunktion nenne. Diese Funktion entscheidet je nach Belegung der Eingangsparameter, wie glücklich man ist. Die Funktion hat bei den meisten Menschen sehr sehr viele Parameter. Um glücklich zu werden, muss man seine Glücksfunktion gezielt programmieren. Ziel dabei muss sein, möglichst alle Funktionsparameter zu eliminieren, die man nicht selbst unter Kontrolle hat. Übrig bleiben dürfen nur Parameter, auf die man selbst direkt Einfluss haben kann.

Ein sehr guter Freund

Eine Glücksfunktion, ich finde diesen Begriff wirklich nutzbar. Jeder muss also diese Funktion für dich selbst definieren und Programmieren.

Glück ist nicht perse definiert. Fragt euch Mal selbst:
was bedeutet fur euch Glück, wann seid ihr glücklich.

Ihr werdet vermutlich lange grübeln und vieles anführen und am Ende wieder verwerfen. Ist Glück im Lotto zu gewinnen? Naja immerhin eine Definition. Also man gewinnt etwas. Bin ich damit nur Glücklich, wenn ich etwas gewinne? Hmm, das kommt komisch. Hinzu kommt, dass glücklich sein in vielen Köpfen mit vielen unpraktischen Parametern belegt ist. Durch die definitionslosigkeit, ist dies halt auch sehr einfach und sehr gut möglich. Z. B. ich bin nur glücklich wenn dieser Blog alle rekorde sprengt, ich das dickste Auto hab, milliarden Follower auf Instagram … und so weiter.

Ich hab Glück und glücklich sein aus meinem Wortschatz gestrichen. Stattdessen nutze ich Freude. Freude ist das Gefühl, was Glücksmomente gemeinsam haben. Macht Mal den Versuch: anstatt „ich möchte ein glückliches Leben“ sagt „ich möchte ein freudiges Leben“ oder anstatt „ich hab Glück“ sagt „ich freue mich“. Freude ist viel greifbarer als dieses „Glück“. So ist zum Beispiel die Frage „wann empfinde ich freude“, viel einfacher zu beantworten als die frage „wann bin ich glücklich“.

Anstatt das Glück zu suchen oder zu programmieren, versuche ich meinen Tag mit möglichst vielen freudigen Momenten zu versehen. Falls ich in der Stimmung bin, versuche ich sogar meine Sicht auf einen negativen Moment zu ändern oder zumindest meine Gefühle darüber zu kontrollieren. Letzteres klappt allerdings nur bedingt gut.

Haut Mal in die Tasten, was ist eure Meinung dazu?
Habt ihr schon Erfahrungen mit sowas sammeln können?

Tschö und bleibt glücklich 😉

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